Psychologische Betrachtungen zur Peoplefotografie

Es ist unvermeidlich, dass sich der Fotografierende und die zu fotografierende Person, während eines Shootings "nahe kommen". Bei reinen Gesichtsportraits z.B. liegt der Abstand zwischen Gesicht und Objektiv schon mal unter einem Meter! Mit anderen Worten dringt der Fotograf hin und wieder in die Intimdistanz seines Models ein! Ein Bereich, der normalerweise nur guten Freunden und Verwandten zugestanden wird. Wir kennen das im täglichen Umgang. Freunde werden mit einer Umarmung begrüsst, Fremde mit einem Handshake, bei dem der "Wohlfühl"-Abstand gewahrt bleibt!
Dringt nun trotzdem ein Fremder (der Fotograf) in diesen Bereich ein, so fühlt man sich unwohl und möchte dieser Situation entkommen. Dies alles ist tief in jedem Menschen verwurzelt und auch ohne sich dessen bewusst zu sein, spielen solche Dinge schon dann eine Rolle, wenn man mit dem Gedanken spielt, Fotos von sich machen zu lassen. "Ich soll mich in die Nähe eines Fremden begeben und evtl. sieht derjenige mich sogar so, wie ich nicht gesehen werden möchte? Da würde ich mich unwohl fühlen, also lasse ich das!" Der Wunsch nach schönen Bildern bleibt dann aber natürlich unerfüllt.
Man kann diese Betrachtungen auch in einem Wort zusammenfassen: Vertrauen!
Zeigt sich ein Fotograf höflich und respektvoll gegenüber seinem Model, so wird recht schnell eine Vertrauensbasis geschaffen und der Erstellung der Fotos steht nichts mehr im Wege!
Nun kann ich hier aber natürlich alles Mögliche über mein Verhalten behaupten! In der Praxis magst Du das evtl. ganz anders empfinden. Wer könnte aber besser über mich Auskunft geben, als diejenigen, die schon vor meiner Kamera gestanden haben? Viele der Mädchen/Frauen haben im Anschluss an ein Shooting eine Bewertung ihres Shootings hinterlassen. Nachzulesen unter Bewertungen.